Mehr Sichtbarkeit als Arbeitgeber:in für nachhaltigen Erfolg Wie dein Unternehmen mit Employer Branding attraktiver wird
In Zeiten des Fachkräftemangels und des schon 1997 von McKinsey prognostizierten „War for Talents“ ist Employer Branding in Deutschland längst mehr als ein abgegriffenes HR-Schlagwort. Es ist ein wirksamer Hebel, um qualifizierte Fachkräfte für dein Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu binden. Die großen Player haben es vorgemacht: von Google über Apple und Microsoft bis hin zu Goldman Sachs. In Deutschland zählen Bosch, Siemens oder Daimler zu den Vorreitern. Sie alle haben sich mit einer starken Arbeitgebermarke einen klaren Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt verschafft, und ziehen so regelmäßig neue Talente an. Wir zeigen dir, was Employer Branding wirklich bedeutet, welche Ziele du damit erreichen kannst und wie du mit einer klaren Markenbildung dein Unternehmen Schritt für Schritt zu einer begehrten Arbeitgebermarke machst.
FAQ
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Was ist Employer Branding?
Employer Branding bedeutet, eine authentische und glaubwürdige Arbeitgebermarke aufzubauen und dauerhaft zu pflegen. -
Welche Phasen umfasst der Employer-Branding-Prozess?
Der Prozess gliedert sich in eine strategische Phase zur Analyse von Markt, Wettbewerb und Zielgruppen sowie in eine operative Phase, in der die entwickelte Strategie umgesetzt und überprüft wird. -
Welches Ziel verfolgt Employer Branding im Vergleich zum Personalmarketing?
Im Unterschied zum klassischen Personalmarketing verfolgt Employer Branding das langfristige Ziel, eine starke und klare Arbeitgeberidentität zu schaffen. -
Was soll mit Employer Branding erreicht werden?
Die wichtigsten Ziele von Employer Branding sind die Schärfung des Arbeitgeberprofils, die Stärkung der Bindung zu Mitarbeiter:innen und die Gewinnung neuer, motivierter Talente.
Was ist Employer Branding?
Hast du dich schon einmal gefragt, warum sich manche Unternehmen scheinbar mühelos die besten Talente sichern, während andere dafür kämpfen müssen? Die Antwort liegt oft im Employer Branding. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich?
Employer Branding beschreibt den gezielten Aufbau und die Pflege einer starken, einzigartigen Arbeitgebermarke. Es geht darum, klar zu kommunizieren, wofür du als Arbeitgeber:in stehst oder stehen möchtest. Das können bestimmte Werte sein, wie zum Beispiel:
- Innovation und Fortschritt
- Nachhaltigkeit
- Mitarbeiter:innen-Entwicklung
- Teamgeist
- Diversität
- Work-Life-Balance
Ähnlich wie eine Produktmarke basiert auch die Employer Brand auf den Werten und Zielen deines Unternehmens. Entscheidend ist die Authentizität: Deine Arbeitgebermarke muss im Unternehmen verwurzelt sein und zur Unternehmenskultur passen. So entsteht ein klares Bild von dir als Arbeitgeber:in, das sich in den Köpfen potenzieller Mitarbeiter:innen verankert und gleichzeitig intern gelebt wird.
Wie läuft Employer Branding ab?
Employer Branding folgt einem klaren Prozess mit zwei Phasen. Beide sind entscheidend, damit deine Arbeitgebermarke wirklich greift und langfristig Wirkung zeigt.
- Strategische Phase: Hier werden die Grundlagen gelegt. Du analysierst den Arbeitsmarkt, nimmst deine Zielgruppen und deinen Wettbewerb genau unter die Lupe und beantwortest die zentralen Fragen: Welche Talente willst du erreichen? Wie grenzt du dich von deiner Konkurrenz ab? Wie kommunizierst du deine Arbeitgebermarke? Auf dieser Basis entwickelst du eine klare Strategie für deine Employer Brand.
- Operative Phase: In dieser Phase geht es an die Umsetzung. Du überträgst die Strategie in konkrete Maßnahmen, machst deine Arbeitgebermarke nach innen für Mitarbeiter:innen und nach außen für Bewerber:innen sichtbar und stellst sicher, dass die Kommunikation authentisch bleibt. Gleichzeitig prüfst du regelmäßig die Wirkung, damit du den Erfolg der Maßnahmen direkt messen kannst.
Wenn dein Unternehmen beide Phasen effektiv durchläuft, gewinnst du nicht nur eine starke Arbeitgebermarke. Du stärkst auch das Vertrauen deiner Mitarbeiter:innen und ziehst motivierte Talente an – und genau das verschafft dir den entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb.
Welche Aufgaben und Ziele verfolgt Employer Branding?
Employer Branding verfolgt im Wesentlichen drei Kernziele, die den langfristigen Erfolg deines Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt sichern:
- Profil der Arbeitgeber:in schärfen: Eine klare Arbeitgeberidentität ist die Basis, um dich vom Wettbewerb abzugrenzen. Entscheidend ist, dass dein Unternehmen authentisch auftritt und seine Werte sichtbar macht, zum Beispiel mit flexiblen Arbeitszeiten, Weiterbildungsprogrammen und kreativer Arbeitsumgebung. So entsteht ein unverwechselbares Profil, das Talente anspricht und nachhaltig überzeugt.
- Mitarbeiter:innen binden: Employer Branding stärkt nicht nur die Außenwirkung, sondern wirkt auch nach innen. Wenn Mitarbeitende aktiv in den Prozess eingebunden sind, entsteht eine emotionale Bindung. Wer sich mit einer Marke identifiziert, bleibt ihr treu und empfiehlt sie weiter. So werden deine Mitarbeiter:innen zu Botschafter:innen deiner Arbeitgebermarke.
- Mitarbeiter:innen gewinnen: Ein klares und authentisches Arbeitgeberprofil überzeugt potenzielle Bewerber:innen und erleichtert die Entscheidung für dein Unternehmen. Dadurch wird aus Interessent:innen leichter ein Teil deines Teams. Gleichzeitig reduzierst du deine Rekrutierungskosten, weil deine Marke am Markt bereits bekannt ist.
Was ist der Unterschied zwischen Personalmarketing und Employer Branding?
Die Grenzen zwischen Personalmarketing und Employer Branding wirken auf den ersten Blick fließend. Das ist logisch, denn beide Strategien haben das Ziel, Unternehmen als attraktive Arbeitgeber:innen zu präsentieren, um neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen oder bestehende zu binden. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Ausrichtung.
- Personalmarketing: Personalmarketing umfasst kurzfristige Maßnahmen, die dein Unternehmen schnell attraktiv darstellen sollen, um möglichst rasch neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen.
- Employer Branding: Employer Branding setzt auf die langfristige Entwicklung einer Arbeitgeberidentität. Damit positionierst du dein Unternehmen nachhaltig als attraktiven Arbeitgeber und überzeugst deine Zielgruppen über einen längeren Zeitraum hinweg.
Employer Branding: Strategische Grundlagen und erste Schritte
Der Einstieg ins Employer Branding beginnt mit der strategischen Festlegung und Definition der Arbeitgebermarke. Diese Strategie ist höchst individuell, denn jedes Unternehmen bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit. Einfluss nehmen dabei unter anderem die Branche, die Unternehmenskultur, die Werte sowie die Erwartungen von Mitarbeiter:innen und Zielgruppen.
Die wichtigsten Schritte sind:
1. Ist-Situation analysieren
Im ersten Schritt wird die aktuelle Situation deines Unternehmens ermittelt. Das bedeutet, dass nach innen geschaut und zentrale Eigenschaften als Arbeitgeber:in identifiziert werden.
- Welche Werte vertritt dein Unternehmen?
- Welche Ziele verfolgst du?
- Wo liegen Herausforderungen, Stärken und Schwächen?
Dabei können deine Mitarbeiter:innen durch Umfragen, Interviews oder Workshops aktiv eingebunden werden. Zusätzlich werden die Zielgruppen und der Wettbewerb analysiert. Die Ergebnisse dieser Phase bilden den Grundstein für das weitere Vorgehen.
2. Als Arbeitgeber:innen positionieren
Im zweiten Schritt werden die zentralen Eigenschaften deines Unternehmens als Arbeitgeber:in definiert. Wichtig ist, dass diese Eigenschaften für deine Zielgruppen attraktiv sind und eine klare Differenzierung zum Wettbewerb ermöglichen. So legen Bewerber:innen der Generation Z häufig Wert auf Nachhaltigkeit, Diversität oder Inklusion. Für die Generation Y spielen dagegen Aspekte wie Work-Life-Balance, Teamgeist oder Karriereentwicklung eine zentrale Rolle.
3. Employer Value Proposition (EVP) festlegen
Anschließend wird die Employer Value Proposition herausgearbeitet. Sie bildet die Kernbotschaft der Arbeitgebermarke und enthält das klare Versprechen über die Vorteile und Werte, die Beschäftigte erwarten dürfen. Diese Botschaft orientiert sich an den besonderen Stärken und individuellen Merkmalen der Unternehmenskultur. Wird zum Beispiel die Work-Life-Balance betont, könnte die EVP lauten: „Wir bieten flexible Arbeitszeiten und umfangreiche Programme zur Förderung der Work-Life-Balance.“
4. Kommunikationsprogramm planen
Im letzten Schritt wird festgelegt, wie die Arbeitgebermarke kommuniziert wird. Dazu gehören die Argumentations- und Gestaltungsrichtlinien, das Budget, die Kommunikationsschwerpunkte und der konkrete Plan für die Kanäle. Entscheidend ist, dass die Kanäle zu den Vorlieben deiner Zielgruppen passen.
Um die Generation Z anzusprechen, eignen sich Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok, auf denen durch kreative Videos und Storytelling Interesse geweckt werden kann. Für erfahrenere Fachkräfte hingegen bieten Fachmagazine, Branchennetzwerke oder Konferenzen die passenden Zugänge.
Von der Strategie zur Praxis: Erfolgreiche Kommunikation des Employer Brandings
Sobald die strategischen Grundlagen gelegt sind, beginnt die operative Phase. Hier geht es darum, die Employerbrand gezielt zu kommunizieren. Dieser Prozess startet im Inneren deines Unternehmens. Mitarbeiter:innen müssen die Marke verstehen, mitgestalten und leben, bevor sie nach außen getragen wird. Erst dann kann Employer Branding nachhaltig wirken. Geeignete Instrumente sind zum Beispiel interne Newsletter, Workshops oder Intranet-Plattformen.
Anschließend folgt die Kommunikation nach außen. Je nachdem, welche Kommunikationswege in der Strategie festgelegt wurden, wird die Marke zunächst bekannt gemacht und Interesse geweckt. Danach soll sie zur klaren Präferenz in den Köpfen deiner Zielgruppen werden und zur Bewerbung motivieren. Mit dem Eintritt in das Unternehmen schließen sich Wiedererkennung, Erlebnis, eigene Handlung und Weiterempfehlung an. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Evaluation. Hier wird geprüft, ob die Maßnahmen greifen. Falls die gewünschten Ergebnisse ausbleiben, können sie jederzeit angepasst werden.
7 praktische Tipps für erfolgreiches Employer Branding:
- Plane langfristig und behalte deine Ziele im Blick.
- Sorge für Commitment.
- Beziehe Mitarbeiter:innen aktiv in den Prozess ein.
- Entwickle deine Arbeitgebermarke auf Basis von Stärken und Unternehmenskultur.
- Implementiere die Employer Brand zuerst im Unternehmen.
- Erwecke deine Employer Value Proposition (EVP) durch konkrete Maßnahmen zum Leben.
- Miss regelmäßig den Erfolg deiner Maßnahmen und nimm bei Bedarf Anpassungen vor.
Erfolgreich durch authentisches Employer Branding
Employer Branding ist weit mehr als ein Trend. Es ist ein strategischer Schlüssel, um dein Unternehmen langfristig erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Wenn du die Grundlagen konsequent umsetzt und deine Arbeitgebermarke authentisch lebst, stärkst du die Bindung zu deinen Mitarbeiter:innen und ziehst neue Talente an. So sicherst du dir nicht nur einen klaren Wettbewerbsvorteil, sondern auch das Vertrauen deiner Zielgruppen und steigerst die Attraktivität deines Unternehmens.